20.02. Neustart der Brieffreundschaften

Vor der Corona-Zeit haben wir Brieffreundschaften zwischen deutschen Schulen und einer indischen Schule unterstützt. Die Idee dahinter ist der kulturelle Austausch unter Schülern und das Hineinschnuppern in eine andere Welt. Dank der Initiative einer Lehrerin der Michael-Ende-Schule, Raubling, starten wir wieder mit einer kleinen Gruppe von 7.Klass-SchülerInnen. Heute habe ich die Briefe der deutschen Schüler übergeben. Nun sind wir neugierig, was die Schüler beider Länder daraus machen. Fest steht, dass ich als Postbotin Briefe in meinem Gepäck zurück nach Deutschland bringen werde.

19.02. – Zurück zum Holzfeuer

Eine Errungenschaft im ländlichen Indien war das Kochen mit Gas. Dadurch konnte der Raubbau an den wenigen Bäumen vermieden werden. Auch die unfallträchtigen Kerosinkocher konnten ersetzt werden. Viele Verbrennungen waren auf den leichtsinnigen Umgang mit diesen Kochern zurück zu führen. Seit Kurzem hat sich der Preis einer Gasflasche von 600 INR auf 1200 INR verdoppelt. Gleichzeitig hat die Regierung die finanzielle Unterstützung eingestellt. Für sehr viele Familien, besonders die Frauen, ist dies ein großes Problem. Feuerholz muss gesammelt werden, das Kochen am Holzfeuer dauert länger. Zum Teil verwenden die Menschen auch getrockneten Kuhdung. Die Frauen müssen noch mehr Zeit für die Zubereitung der täglichen Mahlzeiten bereit stellen und werden damit von Erwerbsarbeit abgehalten.

18.02. – Maha Shivaratri

Heute ist das Fest Maha Shivaratri, ein hoher Hindufeiertag. Das Fest wird zu Ehren der Gottheit Shiva gefeiert. Auf den Straßen sind überall farbenfrohe und meist laute Prozessionen der verschiedenen Hindugruppierungen unterwegs. Eine Gruppe von Brahma Kumari-Anhängern fällt uns besonders auf. Brahma Kumari-Nonnen sind als Zeichen der Reinheit vollständig weiß gekleidet. Sie meditieren für Frieden und Hoffnung für die Welt – eine schöne Vorstellung.

17.02.2023 – Totenmesse im Dorf

Ein bewegter Tag liegt hinter uns. Im Dorf Deolali durfte ich heute einer 40-Tag-Totenfeier (40 Tage nach dem Tod einer Familienangehörigen) beiwohnen. Vor Beginn der Messe gehen wir zu den umliegenden Häusern. Überall empfangen uns offene, freundliche Menschen. In vielen Fällen treffen wir auf die ganze Großfamilie (mit mehreren Generationen, Tanten, Onkeln, Cousins, Cousinen). Ich bin erstaunt wie viele Menschen zum Gottesdienst kommen. Nach der Messe wirkt alles mehr wie ein Fest. Es wird gegessen. Die Gäste werden beschenkt. Viel Lachen überall. Wir bekommen auch noch leckere Puri, Chutney, Chapati und Cracker mit nach Hause.

15.02.2023 – wieder vor Ort!


Heute Morgen bin ich nach 18 Stunden -problemloser – Reise gut in Aurangabad gelandet. Die Fahrt zur Pfarrei geht zunächst durch das weiche, goldene Morgenlicht, das für Indien so einzigartig ist. Die Straßen sind schon bevölkert, die Marktstände werden gerade geöffnet – Indien erwacht. Auf der Fahrt machen wir einen ersten Stop an einem Teestand am Straßenrand. Hier ist es umgekehrt zum Leben im Westen: viele Menschen bitten um ein Foto mit uns „Westlern“. Das erlebe ich gleich noch einmal im Mobilfunkladen, wo ich mir eine neue indische SIM-Karte besorge. Auch der Ladenbesitzer freut sich über ein gemeinsames Foto.
Diesen ersten Tag lassen wir langsam angehen: einräumen, duschen, etwas Schlaf nachholen, die Wärme (ca28 Grad) genießen, die ersten Menschen treffen und die neugierige Spannung was die nächsten Wochen wohl bringen mögen, spüren.

Wieder zuhause – Rückblick auf meinen Indienaufenthalt im Sommer 2022

17.07.2022

Zusammenfassend lässt sich sagen , dass die fast 4 Wochen meines Aufenthaltes sehr bunt und reich an Erfahrungen waren. Viele der am Anfang offenen Fragen konnten geklärt werden. 

– der neue Standort, Rahuri Factory, mit den dazu gehörigen Dörfern bietet vielfältige Möglichkeiten der sozialen Arbeit

– unser Programm für Collegestudenten ist fruchtbar und wird weiter fortgesetzt

– wir starten wieder, solarbetriebene Brunnen zu bauen

– die Kooperation mit den Standorten der MMSI-Schwestern wird fortgesetzt.

Ein wenig ausführlicher können Sie den momentanen Stand im Newsletter vom Juli 2022 nachlesen.

Genießen Sie den Sommer und bleiben Sie gesund.

Petra Carqueville

12.07.2022

12.07.
Nach einer langen Heimreise über Aurangabad, Delhi und Frankfurt, erfüllt mit all den reichhaltigen und bunten Erlebnissen der letzten 3 1/2 Wochen wieder gut in München und zuhause gelandet.

10.07.2022

Heute ist der letzte Tag meines Aufenthaltes hier in Indien. Wir nutzen die Zeit, um Foodkits zu verteilen – an eine ausgewählte Gruppe am Mittag und abends noch einmal in Chinchvihire, einem Dorf in der Nähe. Alle Menschen nehmen die bunten Pakete dankbar entgegen. Dazwischen kommen noch einige unserer Studenten um sich zu verabschieden. Außerdem nehmen wir Aishvari, eine sehr kluge Studentin aus armen Verhältnissen, in unser Programm auf. Ein voll gepackter letzter Tag!

09.07.2022

Es ist für mich immer wieder faszinierend wie die Menschen hier in Indien ihre religiöse Hingabe leben und damit ihren Alltag bereichern. Als wir heute in einem Restaurant Essen holen und wir den Besitzer fragen, ob das Essen denn gut sei, sagt er mit großem Ernst, schon für Sai Baba würden sie ihr Bestes geben.
Eine Erinnerung geht auch hin zum Mahanubhava-Tempel am Ghodavari. Die Anhänger verehren Krishna und verbringen weite Teile ihres Lebens, z.T. seit ihrer Geburt, im zugehörigen Ashram.

Im Hintergrund in der grünen Hängematte liegt ein zweijähriges Mädchen, das an den Ashram gegeben wurde.

07.07.2022

Die Sozialarbeiterin nimmt uns heute mit in umliegende Dörfer. Am Straßenrand begegnen wir der Erfolgsstory von Rose und Michael: Rose hat mit dem Verkauf von Kokosnüssen an der Straße angefangen; langsam hat sie Kekse, Wasser und Lemonsoda dazu genommen. Durch die Unterstützung der Schwestern haben die beiden heute einen kleinen Laden, mit dem sie ihren Lebensunterhalt verdienen.

Die Sozialarbeiterin konnte für viele Frauen aus den Dörfern eine Einkommensquelle in einer großen Cashewfabrik finden. 70 % der Arbeiterinnen dort entstammen den Selbsthilfegruppen der Schwestern. Sie bekommen dort nicht nur ein regelmäßiges Einkommen, sondern auch Teepausen und Mittagessen.