Ein bewegter Tag liegt hinter uns. Im Dorf Deolali durfte ich heute einer 40-Tag-Totenfeier (40 Tage nach dem Tod einer Familienangehörigen) beiwohnen. Vor Beginn der Messe gehen wir zu den umliegenden Häusern. Überall empfangen uns offene, freundliche Menschen. In vielen Fällen treffen wir auf die ganze Großfamilie (mit mehreren Generationen, Tanten, Onkeln, Cousins, Cousinen). Ich bin erstaunt wie viele Menschen zum Gottesdienst kommen. Nach der Messe wirkt alles mehr wie ein Fest. Es wird gegessen. Die Gäste werden beschenkt. Viel Lachen überall. Wir bekommen auch noch leckere Puri, Chutney, Chapati und Cracker mit nach Hause.
15.02.2023 – wieder vor Ort!
Heute Morgen bin ich nach 18 Stunden -problemloser – Reise gut in Aurangabad gelandet. Die Fahrt zur Pfarrei geht zunächst durch das weiche, goldene Morgenlicht, das für Indien so einzigartig ist. Die Straßen sind schon bevölkert, die Marktstände werden gerade geöffnet – Indien erwacht. Auf der Fahrt machen wir einen ersten Stop an einem Teestand am Straßenrand. Hier ist es umgekehrt zum Leben im Westen: viele Menschen bitten um ein Foto mit uns „Westlern“. Das erlebe ich gleich noch einmal im Mobilfunkladen, wo ich mir eine neue indische SIM-Karte besorge. Auch der Ladenbesitzer freut sich über ein gemeinsames Foto.
Diesen ersten Tag lassen wir langsam angehen: einräumen, duschen, etwas Schlaf nachholen, die Wärme (ca28 Grad) genießen, die ersten Menschen treffen und die neugierige Spannung was die nächsten Wochen wohl bringen mögen, spüren.
Wieder zuhause – Rückblick auf meinen Indienaufenthalt im Sommer 2022
17.07.2022
Zusammenfassend lässt sich sagen , dass die fast 4 Wochen meines Aufenthaltes sehr bunt und reich an Erfahrungen waren. Viele der am Anfang offenen Fragen konnten geklärt werden.
– der neue Standort, Rahuri Factory, mit den dazu gehörigen Dörfern bietet vielfältige Möglichkeiten der sozialen Arbeit
– unser Programm für Collegestudenten ist fruchtbar und wird weiter fortgesetzt
– wir starten wieder, solarbetriebene Brunnen zu bauen
– die Kooperation mit den Standorten der MMSI-Schwestern wird fortgesetzt.
Ein wenig ausführlicher können Sie den momentanen Stand im Newsletter vom Juli 2022 nachlesen.
Genießen Sie den Sommer und bleiben Sie gesund.
Petra Carqueville
12.07.2022
12.07.
Nach einer langen Heimreise über Aurangabad, Delhi und Frankfurt, erfüllt mit all den reichhaltigen und bunten Erlebnissen der letzten 3 1/2 Wochen wieder gut in München und zuhause gelandet.
10.07.2022
Heute ist der letzte Tag meines Aufenthaltes hier in Indien. Wir nutzen die Zeit, um Foodkits zu verteilen – an eine ausgewählte Gruppe am Mittag und abends noch einmal in Chinchvihire, einem Dorf in der Nähe. Alle Menschen nehmen die bunten Pakete dankbar entgegen. Dazwischen kommen noch einige unserer Studenten um sich zu verabschieden. Außerdem nehmen wir Aishvari, eine sehr kluge Studentin aus armen Verhältnissen, in unser Programm auf. Ein voll gepackter letzter Tag!
09.07.2022
Es ist für mich immer wieder faszinierend wie die Menschen hier in Indien ihre religiöse Hingabe leben und damit ihren Alltag bereichern. Als wir heute in einem Restaurant Essen holen und wir den Besitzer fragen, ob das Essen denn gut sei, sagt er mit großem Ernst, schon für Sai Baba würden sie ihr Bestes geben.
Eine Erinnerung geht auch hin zum Mahanubhava-Tempel am Ghodavari. Die Anhänger verehren Krishna und verbringen weite Teile ihres Lebens, z.T. seit ihrer Geburt, im zugehörigen Ashram.
Im Hintergrund in der grünen Hängematte liegt ein zweijähriges Mädchen, das an den Ashram gegeben wurde.
07.07.2022
Die Sozialarbeiterin nimmt uns heute mit in umliegende Dörfer. Am Straßenrand begegnen wir der Erfolgsstory von Rose und Michael: Rose hat mit dem Verkauf von Kokosnüssen an der Straße angefangen; langsam hat sie Kekse, Wasser und Lemonsoda dazu genommen. Durch die Unterstützung der Schwestern haben die beiden heute einen kleinen Laden, mit dem sie ihren Lebensunterhalt verdienen.
Die Sozialarbeiterin konnte für viele Frauen aus den Dörfern eine Einkommensquelle in einer großen Cashewfabrik finden. 70 % der Arbeiterinnen dort entstammen den Selbsthilfegruppen der Schwestern. Sie bekommen dort nicht nur ein regelmäßiges Einkommen, sondern auch Teepausen und Mittagessen.
06.07.2022
Enge Landstraßen führen uns durch üppige Landschaft und vorbei an Reisfeldern an die Küste vor Sindudurgh. Dort besuchen wir das Dorf Devbagh auf einer Halbinsel. Dieses Dorf wird sehr häufig von Zyklonen und Stürmen heimgesucht. Jedesmal sind die Häuser der Bewohner, alle Fischer, bedroht. Eine Mauer oder ein ähnliche Verbauung könnte die Menschen schützen. Wir diskutieren mit den Dorfbewohnern mögliche Vorgehensweisen. Ihnen selbst fehlt das Geld für eine nachhaltige Lösung.
05.07.2022
Wir besuchen heute eine ayurvedische Klinik in den Hügeln hinter Sawantwadi. Von überall her kommen Patienten hierher. Der leitende Arzt setzt sehr häufig eine Therapie mit Steinen ein – spannend anzusehen und anscheinend hochwirksam.
Am Nachmittag haben wir noch die Möglichkeit eine Cashew-Factory zu besuchen. Das meiste ist Handarbeit. Die Frauen, die die Kerne aus den Schalen lösen, verdienen am Tag etwa 2 €. Cashewnüsse sind ein Merkmal dieser Region.
04.07.2022
Der Goa-Express bringt uns über Nacht in eine andere Welt. Schon diese Fahrt birgt eine besondere Erfahrung – die Ausstattung ist einfach, doch sauber und für alles Notwendige ist gesorgt, so dass wir die 17-stündige Fahrt sehr gut überstehen. Unser Ziel ist Sawantwadi, um einige offene Fragen zum nächsten Einsatz von Interplast Germany e.V. zu klären, aber auch um Zeit mit unserer Freundin Sr. Hilda und ihren Kolleginnen zu verbringen. Die Schwestern leben in einer alten – und sehr gemütlichen – Missionsstation. Dort werden wir herzlich empfangen. Die Landschaft ist üppig grün und damit in starkem Kontrast zum Ahmednagardistrikt. Wir bekommen hier die Chance „richtigen“ Monsunregen zu erleben.