27.10.2023

Auf unserer „Deutschlandreise“ waren wir bei den Soroptimistinnen Club Nahe eingeladen. Bei Kaffee und Kuchen hatten wir Gelegenheit, die aktuellen Entwicklungen unserer Projektarbeit vorzustellen. Sonali hat zu vielen frauenspezifischen Themen interessante Einblicke in die Situation Indiens gegeben. Es war ein für alle Teilnehmerinnen inspirierender Nachmittag. Mit dem Geld des überreichten Schecks werden wir gemeinsam mit den Soroptimistinnen in nahe Zukunft ein Frauenprojekt entwickeln.

25.10.2023

Mit großem Interesse hat sich Sonali die Arbeit der Wendelsteinwerkstätten in Oberwöhr/ Raubling zeigen lassen. Das Ziel der Caritas- Wendelsteinwerkstätten ist eine größere Teilhabe behinderter Menschen am Sozial- und Arbeitsleben. Derartige Einrichtungen sind in Indien kaum zu finden. Behinderte Menschen sind mit ihrem Leben an die Familie gebunden, haben kaum Bewegungsmöglichkeiten und müssen ihr Leben lang von Angehörigen versorgt werden. Der Besuch könnte Inspiration für Maßnahmen in Sonali`s Heimatland geben.

13.10.2023

Am 22. September war es endlich so weit. Nach langen Vorbereitungen konnte Sonali, eine unserer Studentinnen, endlich zu uns nach Deutschland kommen. Sie hat den MBA an der Universität in Pune abgelegt. Da für die meisten jungen Menschen vom Land der Zugang zu qualifizierten Stellen schwierig ist, hat sie Deutsch gelernt. Dies wird sie in den kommenden Wochen bis Ende November am Goetheinstitut in München noch fortsetzen. Kurz vor ihrer Abreise nach Deutschland hat Sonali zudem eine neue (deutsche) Prothese bekommen. Hierzu wird sie hier in Deutschland ihre Gehschulung fortsetzen.

09.03. – Rückflug mit Zwischenstopp in Mumbai

Welch ein Unterschied zum ländlichen Indien! Heute Morgen bin ich in Mumbai gelandet und verbringe den Tag mit Freunden. Die Freundin chauffiert mich auf ihrem Roller durch den dichten Verkehr. Wir besuchen u.a. ein Kultur- und Sportzentrum zu Ehren Swatantryaveer Savarkar, einem Anwalt, der den Unabhängigkeitskampf Indiens im 19. Jahrhundert wesentlich vorangetrieben hat. In dem großen Gebäude finden Kongresse ebenso Raum wie unterschiedlichste Sportarten, Film- und Tonaufnahmen. An diesem Abend lerne ich einen traditionellen Sport Indiens kennen, der auch Züge von Yoga hat: Mallakhamb. Der Sport wird an Holzstangen und Seilen ausgeübt und dringt inzwischen auch in westliche Länder (zB Deutschland, München) vor. Es ist faszinierend, das vielfältige sportliche Treiben am späten Abend mitten in Mumbai zu beobachten. Um 1:35 Uhr geht es zurück nach Deutschland.

Swatantryaveer Savarkar
Indische Sportart Mallakhamb

07.03. – Ein Gang durch‘s Dorf

Morgen ist Holi-Fest, das Fest der Farben und des anbrechenden Frühlings, ein großes Hindufest. Und schon am Vortag wird gefeiert – auch bei den Kleinsten.

Aishwarya

Von Aishwarya werde ich in das System der Kasten und zugehörigen Categories eingeweiht. Sie ist unreserved category, was in ihrem Fall bedeutet, dass sie kein Stipendium und keine Begünstigungen bei der Zulassung zu bestimmten Studiengängen oder Berufen bekommt. Während sie 90 % Noten braucht, reichen bei anderen Kategorien (die entsprechend der Kaste vergeben werden) oftmals 50% – die Herkunft entscheidet auch über Studium und Berufsweg.

05.03. Ein angefüllter Sonntag

Müde und erfüllt schließe ich diesen Tag ab – während draußen ein starkes Gewitter tobt, das für die Gegend und Jahreszeit ungewöhnlich ist. Nach der Sonntagsmesse haben sich Besucher quasi die Klinke in die Hand gegeben – alle mit ganz unterschiedlichen Anliegen. Eine ganz besondere Freude war der Besuch von fünf unserer ehemaligen Hosteljungs, die inzwischen erwachsen sind und voll im Leben stehen. War Deepak gefühlt noch vor kurzem der zarte sensible Junge, arbeitet er heute im Immobilienbereich in Mumbai. Am Nachmittag hatten wir ein weiteres Treffen mit Vertreterinnen der zu gründenden Frauengruppen. Das Interesse der Frauen an einem eigenen Einkommen ist nach wie vor ungebrochen und alle Beteiligten sind auf die nächsten Schritte gespannt.

Wiedersehen mit ehemaligen Hosteljungs nach langer Zeit

Treffen mit Vertreterinnen der zu gründenden Frauengruppen

04.03. Rückkehr nach Rahuri Factory

Heute morgen sind wir wieder gut mit dem Zug nach Rahuri Factory zurück gekommen – erfüllt mit reichen Eindrücken.
Im benachbarten Hostel wo junge Krankenschwestern untergebracht sind, habe ich Gelegenheit Yoga zu geben.
Ich bin erstaunt über den Standard des Yogas dort und erfahre, dass mittlerweile an sehr vielen Schulen Samstag „Yogatag“ ist – ein Ausdruck der momentanen Regierung?

02.03. – Soziale Arbeit in den Dörfern

Auch heute fahren wir in die Dörfer. Unter üppigem Grün der Landschaft verbirgt sich viel Armut. Zunächst besuchen wir die Familien von 4 jungen Mädchen, die in ihrer Nurse-Ausbildung von LLL unterstützt werden, Sayali, Pooja, Bhakti and Sonam. Die Eltern, die als Tagelöhner Cashewnüsse ernten, haben sich sogar für uns heute frei genommen, und verzichten auf ihren Verdienst.

In einem anderen Dorf besuchen wir eine Selbsthilfegruppe mit 10 geistig/ körperlich behinderten Menschen. Bei körperlichen Behinderungen wird versucht Physiotherapie zu geben, doch die Verwandten setzen eine Behandlung nicht fort, sodass Erfolge im Bewegungsumfang schnell wieder zunichte gemacht werden.

01.03. – Medizinisches Camp bei Shepherd-People

Die kurvigen Straßen führen uns durch herrliche Landschaft weit hinauf in die Berge. Wir besuchen heute ein Dorf im Landesinneren. Nach einer Stunde wird die Straße schmäler und die letzten 4 km entsprechen unseren Wanderwegen. Im Dorf leben 25 Familien der Shepherd-Kaste, sehr einfache und freundliche Menschen. Das Camp findet auf dem Schulcampus statt: Allgemeinmedizin, Hautkrankheiten, Ohren und Augen stehen auf dem Programm. Zwei Ärzte leiten gemeinsam mit den Schwestern den Einsatz. Insgesamt werden an diesem Tag 37 Patienten behandelt und mit Medikamenten versorgt. Für mich ist faszinierend wie unspektakulär und effektiv das Programm abgewickelt wird. Nebenbei kommen die Schüler zu uns und suchen Kontakt. 9 Schüler von der 1. zur 5. Klasse werden in einem Raum unterrichtet. Viele Kinder des Dorfes verweigern die Schule. Auf einem Rundgang durch‘s Dorf sehen wir mehr von den Lebensumständen der Menschen. Besonders die große Wasserknappheit ist ein Problem. Viele Hautkrankheiten sind darauf und auf den engen Kontakt zu den Tieren zurück zu führen. Nach etwa 4 Stunden sind alle Patienten zufrieden und wir machen uns auf den Rückweg.