Anfang Januar bin ich wieder für 4 Wochen nach Indien gestartet. Diesmal habe ich mir für 5 Tage Indien aus „touristischen“ Augen besehen: von Bangalore ging es dazu mit dem Zug nach Mysore. Der Mysore Palace, Residenz der Maharadschas des Fürstentum Mysore, besticht mit seiner Pracht. Er zählt zu den berühmtesten Palästen Indiens und zeigt deutlich den britischen Einfluss.




In einem ganz anderen Stil zeigt sich der Tipu Sultan Summer Palace nördlich von Mysore – der Sommersitz des bis Ende des 18. Jahrhunderts regierenden (muslimischen) Sultans.



1000 Treppenstufen sind es hinauf zum Sri Chamundeshwari Tempel. Die Gläubigen kennzeichnen jede Stufe mit rot-orangen Kreidefarben. Oben angekommen, überwältigt das bunte, Jahrmarkt-ähnliche Treiben.








Der Devaraja Markt in Mysore überwältigt mit seiner bunten Vielfalt.





Nach ca einer Woche tauchen wir wieder ins dörfliche Leben im Ahmadnagar Distrikt ein – welch ein Kontrast!


Wir besuchen wieder die Nachhilfegruppen – Pater Prakaash und ich werden geehrt, wir spielen mit den Kindern und verteilen Obst. Auf Nachfragen erfahren wir, dass einige der Kinder inzwischen beste in ihrer Klasse geworden sind und sehr gern zur Schule gehen.





Collegestudentmeeting:
Unser Treffen mit den Collegestudenten ist diesmal sehr bunt – mit Spielen und Tanz, viel Wiedersehensfreude und guten Anregungen.




Frauengruppen:
Mit einer der Frauengruppen haben wir uns zu einem Projekt geeinigt: das Halten und Vermehren von Ziegen. Die Erfahrungen aus diesem Projekt werden darüber entscheiden, ob wir weitere Aktivitäten folgen lassen. Wichtig ist uns die Zusammenarbeit und der Austausch unter den Frauen. Wir sind gespannt.


Brieffreundschaften:
Die Freude über Post aus Deutschland war wieder sehr groß unter den indischen Schülern. Und ich habe auch wieder bunte Briefe aus Indien in meinem Gepäck zurück nach Deutschland.

Camp für plastische Chirurgie
Nach vielen Jahren konnte in diesem Jahr wieder ein Camp für plastische Chirurgie in Shevgaon, einem Ort im ländlichen Indien, – diesmal mit indischen Kollegen – stattfinden.
Die Freude war groß- nicht nur bei den Patienten. In dem Camp werden vorwiegend die Folgen von Verbrennungen und Lippen-Gaumen-Spalten operiert. Mehr als 50 Patienten konnte während den 6 Tagen geholfen werden. Ihnen wird meist ein völlig neues Leben geschenkt.






Rundgang durch Shevgaon
Mit einem Rundgang durch die Gassen von Shevgaon schließe ich hier ab.






Es waren sehr dichte und bunte 4 Wochen. Wenngleich sich Indien entwickelt, herrscht auf dem Land noch sehr viel Armut. Mangelnde Schulbildung, Arbeitslosigkeit, frühe Verheiratung und die Abhängigkeit von der Familie des Mannes, hohe Verschuldung, der fehlende Zugang zu adäquater medizinischer Versorgung und anderes mehr verhindern ein gutes Leben. Mit vergleichsweise geringen Mitteln gelingt es uns einige Leben zum Positiven zu wenden. Die Schwere von so mancher Situation tritt hinter den Begegnungen mit den Menschen, ihrer Freundlichkeit, ihrem Gleichmut und ihrer Zufriedenheit, zurück. Das bringt mich immer wieder zum Staunen und erfüllt mich mit Freude und Dankbarkeit.