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Einblick in das sehr einfache Leben der Menschen

Immer wieder werden wir auf unseren Fahrten von Menschen eingeladen und bekommen Einblick in ihre Art zu leben. Meist bewohnt die ganze Familie (3 Generationen) einen Raum, der oft auch noch die Küche beherbergt oder sie kochen draußen. Geschlafen wird auf abends ausgerollten Matratzen. Das Essen wird am Boden am Chula (Steine mit Holzfeuer) oder am Gasherd bereitet. Gegessen wird ebenfalls am Boden – ohne Besteck, mit der rechten Hand.

Ausflug mit der Nachhilfegruppe aus Prasadnagar

Jaya, die Lehrerin der Nachhilfegruppe (wir waren am 29.01. eingeladen, siehe Bericht) und ihr Mann, Raju, haben für die Kinder aus dem Slum und einige der Mütter einen Ausflugtag organisiert. Mitbringen geliehenen Schulbus geht es zunächst zum Gorakhnat-Tempel. Gorakhnat gilt als Maha-Yogi (großer Yogi). Danach verspeisen wir in der Anlage des Rameshwar Tempels Dongagan unser mitgebrachtes Mittagessen ( aus Tiffin/ Brotzeitboxen), spielen und tanzen. Zuletzt besuchen wir noch eine Gartenanlage mit Spielplatz. Die Kinder stürmen begeistert alle Geräte. Auf der Fahrt wird im Bus laut gesungen und getanzt.
Die meisten Kinder haben wahrscheinlich noch nie solch einen Ausflug erlebt und auch die Sehenswürdigkeiten, obwohl so nah, waren neu für sie. Von Anfang bis Ende war es ein erfüllter Tag mit begeisterten Kindern.

Gespräch mit Vertreterinnen einer Frauengruppe

Einige Vertreterinnen einer Frauengruppe der Gemeinde kommen zu Besuch. Sie treffen sich regelmäßig 1 mal pro Woche zum Austausch und um Probleme zu teilen. Die Frage nach Verdienstmöglichkeiten bzw. gemeinsamen Projekten gestaltet sich schwierig. Kann es immer noch sein, dass Frauen auf die Zustimmung ihres Mannes angewiesen sind um zu arbeiten oder außerhalb des Hauses tätig zu werden? Wie ähnlich und zugleich wie unterschiedlich die Probleme der Frauen in Indien und in Europa doch sind.

Aufenthalt im Meherbaba Pilgrim Retreat

Drei Tage ruhige und friedliche Atmosphäre erfahren – innehalten – Meher Baba Pilgrim Retreat nahe Ahmednagar ist dazu bestens geeignet. Meher Baba ist ein spiritueller Führer, der keine Unterscheidung bei Menschen bzgl verschiedener Religionen, Kasten, Hautfarben, Rassen oder Geschlechter macht. Alle Menschen sind für ihn gleich und in diesem Sinn hat er sich zu seinen Lebzeiten auch sozial und für Bildung engagiert.
Es gibt wunderbares Essen und genug Gelegenheit den Tag nach den eigenen Prioritäten zu gestalten.

Treffen mit Collegestudenten

Das Treffen mit unseren Collegestudenten ist für mich immer ein Höhepunkt. Von ihrem aktuellen Leben zu erfahren, an ihrer Entwicklung teilzuhaben ( viele von ihnen kenne ich seit 15 Jahren), neue StudentInnen in die Gruppe einzubinden und immer wieder auch unser Anliegen zu vermitteln, ist eine große Freude. Die Botschaft an alle ist: eigenverantwortlich durch Ausbildung und Studium eine Grundlage für ihr Leben zu legen, sich gegenseitig zu helfen und eigene Wege zu finden, ihr Umfeld zu unterstützen (ehrenamtlich tätig zu werden).

Fest im benachbarten Nurse-College und Vorbereitungstreffen für das Collegestudent-Meeting am Sonntag

Am Vormittag sind wir zum jährlichen Schulfest am benachbarten Nurse-College eingeladen: Tänze- Reden und Ehrungen. Hier in Indien verstehen es die Menschen jeden Anlass für ein großes Fest zu nutzen.

Das Collegeprogramm ist in einem Stadium, wo es an der Zeit ist Verantwortung ( insbesondere mehr ins Land ) weiter zu geben. So sitzen wir am Abend mit einer Gruppe von Senior-Studenten, solchen die bereits im Job sind, um Perspektiven zu besprechen.

Besichtigung einiger solarbetriebener Brunnenanlagen

Wir nutzen den Rückweg von Shevgaon um nach einigen Brunnenanlagen zu sehen und mit den Leuten vor Ort zu sprechen.

Besuch bei unseren Freunden im Nityaseva Hospital, Shevgaon

Der Besuch im Nityaseva Hospital birgt die Möglichkeit alte Freundschaften zu pflegen, doch – noch wichtiger- die Rahmenbedingungen künftiger Interplast-Camps (Medizinische Camps für plastische Chirurgie) zu fixieren. Die Schwestern zeigen uns auch die das neue BSc-Nursing College.

Deutsch-indische Brieffreundschaften

Wir besuchen heute die St.Mary-English-Medium-School um die Briefe der deutschen Schüler (Michael-Ende-Schule Raubling) zu überbringen. Zuerst tauschen wir uns über Besonderheiten in der indischen und deutschen Schule sowie über kulturelle Fragen aus, solange bis die Spannung und Neugier auf die ersehnten Briefe aus Deutschland zu groß wird. Stolz tragen die SchülerInnen tragen ihre Briefe, noch ungeöffnet, nach Hause. Sie werden nun Briefe über ihr Leben und mit Fragen zum Leben der deutschen SchülerInnen zurück schreiben. Und sie beantworten zusätzlich die Fragestellung „ What makes me happy?“ Ob Glück in Indien andere Kriterien hat als in Deutschland?

Besuch beim „Nachhilfestudio“

Wie schon früher berichtet haben wir im letzten Jahr gemeinsam mit Jaya und ihrem Mann, Raju, Nachhilfe in einem nahegelegenen Slumviertel angeregt. Heute hatten wir Gelegenheit die Gruppe zu besuchen. Jaya unterrichtet inzwischen 30 permanente Schüler und die Zahl steigt zeitweise über 40 Kinder. Der Unterricht findet im „Wohnzimmer“ und in der Küche des Ehepaares statt. Alle sind aus sehr armen und sehr bildungsfernen Familien. In der Nachhilfe-(Tuition-)Gruppe bekommen sie nicht nur Unterstützung in einzelnen Fächern, sondern auch täglich am Abend für 1 1/2 Stunden Zuwendung und ein Gefühl der Zugehörigkeit. Die Geburtstage werden gefeiert und nach dem Üben wird gespielt. Heute haben wir an die Schüler Hefte und Stifte verteilt und wir hatten sehr viel Spaß miteinander. Sicher werden wir bald noch einmal kommen.